Saftschwindel im Supermarkt

So wenig Frucht steckt in Ihrem Frühstückssaft

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Versprochen wird nicht gebrochen? Safthersteller nehmen es damit wohl nicht so genau

Dass Saft nicht gleich Saft ist, wissen die meisten von uns schon lange. Auch dass die Lebensmittel-Industrie nicht immer mit offenen Karten spielt, dürfte kein großes Geheimnis mehr sein. Das Thema Fruchtsäfte und ihr tatsächlicher Fruchtgehalt ist eines, das Verbraucherschutz-Organisationen immer wieder aufgreifen.

Nicht drin was drauf ist
Bei Tests des deutschen Vereins Foodwatch wurde erneut festgestellt, dass in Säften oft nicht drin ist, was draufsteht. Die bunten und hübsch gestalteten Verpackungen würden viele Dinge und Zutaten suggerieren, die so nicht enthalten sind. Viele Hersteller würden demnach Früchte und Gemüse auf Verpackungen drucken, die nicht enthalten sind, und dem Kunden etwas vorschwindeln. So würden bei manchen Produkten etwa Himbeere und Mango auf der Verpackung ausgewiesen sein, tatsächlich bestünde der Saft aber vor allem aus Apfelsaft und enthält nur geringe Mengen von Beeren- und Mangopüree. Foodwatch fordert, dass die Getränkeindustrie Fruchtgehalt und Getränkeart verpflichtend auf der Vorderseite der Packung anbringt. Der Verbraucher soll nicht Detektiv spielen müssen, um zu wissen, welches Produkt er kauft.

Abgesehen davon soll auf den ersten Blick erkennbar sein, ob man echten Direktsaft kauft oder den weitaus billiger herzustellenden Nektar. Direktsaft muss zu 100 Prozent aus Früchten bestehen, in Nektar muss deutlich weniger richtiger Saft enthalten sein: nur zwischen 25 und 50 Prozent, abhängig von der Obst- und Gemüsesorte. Nektar darf übrigens bis zu 20 Prozent zugesetzten Zucker enthalten. So genannte Fruchtsaftgetränke müssen den wenigsten Fruchtgehalt aufweisen und dürfen vielerlei unvorteilhafte Zusätze enthalten.

Wie bei so vielen Lebensmitteln gilt auch bei Fruchtsäften für Konsumenten: informieren, achtsam einkaufen und die Verpackungsrückseite kontrollieren.

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